Institut für Festkörper-Kernphysik
Institute for Solid-State Nuclear Physics
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Destillations-/Rektifikationsverfahren zeichnen sich gegenüber PUREX-ähnlichen Verfahren durch eine hohe Skalierbarkeit und Wirtschaftlichkeit aus. Bei deutlich kleinerer Anlagengröße kann eine hohe Trennschärfe mit relativ hohem Durchsatz erreicht werden. Es entstehen praktisch keine radioaktiven Sekundärabfälle. Sie sind somit auch besser an alle gängigen Brennstofftypen anzupassen. Die Ausgabe der Fraktionen ist vielfältig darstellbar und somit weitestgehend unabhängig vom eingeschlagenen Pfad der Forschung und Entwicklung. Die individuelle Portionierung der Fraktionen sowie ihre im wesentlichen geringeren Flüchtigkeiten auch in Kombination mit passiv sicher auslegbaren Flüssigkernreaktoren können ein prinzipiell höheres Maß an Sicherheit bieten als die heute existierende Infrastruktur.
Eine derartige Trennanlage mit einem jährlichen Durchsatz von 1.000 Tonnen würde das gesamte bis 2022 aufgelaufene nukleare HLW-Inventar innerhalb von 20 Jahren verglichen mit der gegenwärtig verfolgten Endlagerstrategie ohne Zusatzkosten verarbeiten können. Im Gegensatz zur momentanen Verfahrensweise der unbehandelten Endlagerung würde am Ende eine saubere "Abfalltrennung" vorliegen. Das reduziert nicht nur die Langzeitrisiken, sondern eröffnet auch die Möglichkeit einer späteren Transmutation.
Compared to PUREX-like processes, distillation/rectification processes are characterized by high scalability and cost-effectiveness. With a significantly smaller plant size, a high degree of selectivity can be achieved with a relatively high throughput. Virtually no radioactive secondary waste is produced. They can therefore also be better adapted to all common fuel types. The output of the fractions can be presented in many ways and is therefore largely independent of the research and development path taken. The individual portioning of the fractions as well as their essentially lower volatilities, also in combination with passively safe liquid nuclear reactors, can in principle offer a higher degree of safety than the existing infrastructure.
Such a processing unit, with an annual throughput of 1,000 tons, would be able to process the entire nuclear HLW inventory accumulated by 2022 within 20 years without additional costs compared to the current geological disposal scenario. Contrary to the envisaged strategy of untreated final disposal, a clean "waste separation" would be achieved in the end. This not only reduces the long-term risks, but also opens up the possibility of a later transmutation.